Zur Geschichte Alsterdorfs   (Kurzfassung)


Eine erste urkundliche Erwähnung gab es 1219 als Alsterthorpe, nach der Lage an der Alster.

Der Stadtteil war nicht mehr und nicht weniger als sein Name besagt, nämlich ein am Alsterfluß gelegenes Dorf. Etwa um 1200 wird dieses kleine, aus vier Vollhufen und einigen Brinksitzen bestehende Dorf erstmals erwähnt; nicht etwa weil ein Verkauf der Hufen oder Brinksitze erfolgte, sondern weil es sich einen Ruf als Holzstapelplatz erworben hatte. Während das an der Oberalster geschlagene Holz bis zum Reesendamm geflößt wurde, wurde ein Teil des Kleinholzes hier abgefangen, gestapelt und verkauft.

Nach Verhandlungen mit Dänemark (Alsterdorf war bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts dänisch), wobei es darum ging, den Alsterfluß für Hamburg zu gewinnen, kam es erst am 20. Juni 1803 an das Johanniskloster. Das Kloster, bzw. Hamburg, gab dafür das in der Nähe von Quickborn gelegene Dorf Bilsen und den hamburgischen Teil von Hoisbüttel ab. Für Hamburg war dieser Tausch besonders wichtig, weil damit die letzte Gebietslücke am Alsterfluß geschlossen wurde, die zwischen Hamburg und Fuhlsbüttel noch bestand. Ab jetzt gehörten beide Alsterufer bis Fuhlsbüttel der Stadt.

Weit über die Grenzen der Stadt hinaus wurde Alsterdorf bekannt durch den Pastor Dr. Heinrich Matthias Sengelmann, der 1860 hier eine Kate erwarb und seine bereits 1850 in Moorfleet gegründete Arbeitsschule für Jungen nach hier verlagerte. Ursprünglich nur für sozial gefährdete Kinder gegründet, wurde die Einrichtung später ausgedehnt auf geistig und körperlich behinderte Kinder. 1880 wurden bereits in zehn Häusern mehr als 750 Kinder betreut. Als Pastor Sengelmann 1899 verstarb, war Alsterdorf mit seinen Alsterdorfer Anstalten (jetzt Evangelische Stiftung Alsterdorf) bereits weltweit bekannt und berühmt geworden.

Alsterdorf wurde 1913 Stadtteil der Hansestadt.

Quelle: Horst Beckershaus
Kabel-Verlag Hamburg